LWL-Museum für Archäologie, Doreen Mölders

Von KonsumentInnen zu ProsumentInnen: Das Museumspublikum von morgen

Die Organisation Museum des 21. Jahrhunderts unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht von ihren Vorgängerinnen: sie ist weniger akademisch und damit zugänglicher, barrierearm bis barrierefrei, sie ist ansprechbar - analog wie digital -, performativ bis szenografisch, sie entwickelt Strategien, öffnet verschlossene Türen, ist Bildungsort nicht Musentempel, definiert sich als Co-Labor und verpflichtet sich zur Nachhaltigkeit und Diversität. Man kann sagen, das Museum ist als soziale Kategorie deutlich komplexer geworden, entsprechend den gesellschaftlichen Verhältnissen. Zu diesem Befund gehört auch, dass das Publikum längst aus seiner passiven Rolle herausgetreten ist. Kommentare in Besucher:innen-Büchern, Notizen an Ausstellungswänden, Google-Rezensionen, Social-Media-Posts, Blogs, bis hin zur Teilnahme an kreativer Ideenentwicklung zeigen das Bedürfnis von Mitsprache und Mitgestaltung. In meinem Vortrag gehe ich auf die Herausforderungen und Chancen einer Museumsarbeit ein, die auf dieses Interesse reagiert und das Publikums als Prosument:innen und nicht als Konsument:innen denkt.

Zur Referentin

Dr. Doreen Mölders ist Leiterin des Westfälischen Landesmuseums für Archäologie und Kultur des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe (LWL). Bis 2018 war sie Kuratorin am Staatlichen Museum für Archäologie Chemnitz. Von 2005 bis 2010 arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Ur- und Frühgeschichte der Universität Leipzig. Sie war Stipendiatin des Akademieprogramms Museion21 der Alfred Töpfer Stiftung zur Förderung von Nachwuchs-Führungskräften im Museum. Sie ist Vorsitzendes des Museumsverbands NRW und Sprecherin des Verbundprojekts »Museum als CoLabor: Öffne die Blackbox Archäologie!«, das von der Kulturstiftung des Bundes im Programm Kultur gefördert wird.

Foto: C. Kniel.